Sebastian Kienast bei Meisterschaft überragend

Am 17. Juli veranstaltete der Brandenburger Schützenbund seine Brandenburgische Meisterschaft Ordonnanzgewehr 20+20 in Jüterbog. Die dort ansässige Gilde führte diese Meisterschaft erstmals in Eigenregie durch. Bei sommerlich warmen Temperaturen ging es in erster Linie darum, sich für die Deutschen Meisterschaften zu qualifizieren. Neben den 30 Brandenburger Startmeldungen, waren auch zwei Schützen vom SVBB mit dabei, da ihr Verband keine Meisterschaft bzw. Qualifikationswettkampf in Planung hatte. Mit 11 Teilnehmern und 20 Starts stellte die gastgebende Gilde erwartungsgemäß das größte Aufgebot. Aber auch einige Schützen aus Golßen, Ahrensfelde und Oranienburg beteiligten sich am Geschehen. Nach 10 Monaten Wettkampfpause mit dem Ordonnanzgewehr und so gut wie kein Training, war man auf Seite der Gastgeber gespannt, wie hoch das Leistungsniveau sein wird. Da hier keine Mannschaftswertung ausgeschrieben war, musste jeder möglichst hohe Ergebnisse erzielen, um eine Chance auf eine eventuelle Teilnahme zur DM in Hannover im September zu haben. Sowohl mit geschlossener als auch mit offener Visierung zeigten sich die Jüterboger in guter Form. Sie belegten in allen Konkurrenzen die vordersten Plätze.

Schon jetzt erreichte Sebastian Kienast eine DM taugliche Form. Nach seinem letzten Wettkampf im September 2020, wo er schon mit 358 bei der geschlossenen Visierung überzeugte, legte er noch einmal einen Ring drauf. Der DM-Zweite von 2017 schoss zunächst gewohnt starke 183 Ringe liegend. Als ihm in der 2. Stehendserie eine Fünf herausrutschte, ärgerte er sich. Dieser Schuss verhinderte einen 9er Schnitt. Nach 176 Stehendringen und 359 Gesamtringen hatte er immer noch eines seiner besten Ergebnisse erzielt. Überlegen gewann er die Herren I Klasse. Auch Christoph Hermann wartete mit einer Spitzenleistung auf. Nach so langer Pause schoss auch er aus dem Kalten sehr gute 342 Ringe. Seine neue persönliche Bestleistung hätte sogar noch höher ausfallen können, ließ er doch in der ersten Serie im liegenden Anschlag (79) viele Ringe liegen. Beim Stehendschießen überzeugte er eindrucksvoll mit starken 170 Ringen. Der Sportleiter der Jüterboger, Frank Dombrowski, erzielte mit 328 Ringen den 3. Platz. Was das Wert ist, wird man erst später sehen. Der DSB hatte kurzfristig den Meldeschluss zur DM um einen Monat nach hinten verschoben. Deshalb lassen die Limit-Zahlen noch auf sich warten. Bedingt durch Corona ist mit einem deutlichen Anstieg dieser Zahlen zu rechnen, da man wohl wegen der Abstandsregel auf einige Stände verzichten wird. In der Herren III Klasse glänzte Manfred Reichel mit tollen 345 Ringen. Er setzte sich gegen den Luckenwalder Ingo Louvet durch, der mit 335 Ringen eine neue Bestmarke für sich erzielte. Ausschlaggebend für diese Leistung waren starke 160 Stehendringe. Der erfahrene Jörg Flemming der die meisten DM Einsätze der Gilde zu verzeichnen hat, kam diesmal über 312 nicht hinaus. Auf dem undankbaren 4. Platz landete Manfred Langner mit 308 Ringen.

Mit offener Visierung gab es das gleiche Bild an der Spitze der Herren I Klasse. Sebastian Kienast dominierte mit 353 die Konkurrenz und lag wieder vor Hermann 327 und Dombrowski 325, der durch einige Treffer ins Weiße fast 20 Ringe in der letzten Serie einbüßte. Zum ersten Mal mit dem Ordonnanzgewehr bei einem Wettkampf dabei, konnte Benedikt Crncic mit 318 Ringen überzeugen. Hier sind nach Betrachtung der einzelnen Serien noch große Reserven erkennbar. Er setzte sich ringgleich, wegen der besser geschossenen letzten Serie knapp gegen seinen Teamkollegen Sven Bakus durch. Bei den Herren III gab es eine große Überraschung an der Spitze. Hier gewann Ingo Louvet mit 329 Ringen. Auch hier war es die gute Stehendleistung, die den Erfolg brachte. Manfred Langner kam auf Platz 2 und verbesserte seinen Hausrekord auf 303 Ringe. Die Routiniers Manfred Reichel 301 und Jörg Flemming 295 hatten größere Probleme mit ihren Gewehren. Während sich bei Reichel (3. Platz) die Systemhalteschraube seines Schweizer K31 löste, kamen bei Flemming (6. Platz) Probleme mit dem Visier seines M38 Schweden Mauser auf. Rene Weinland kam auf 300 Ringe und wurde Vierter vor Helmut Fahlenberg 296.

Frank Dombrowski

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