Geringe Beteiligung bei Landesmeisterschaften Ordonnanzgewehr

Kienast und Dombrowski mit Doppelerfolg

Mit den Landestitelkämpfen im Ordonnanzgewehr Schießen begann eine Woche vor Pfingsten die diesjährige LM Freiluftsaison. Bei sehr guten äußeren Bedingungen auf der Jüterboger Schießanlage „Damm“  ging es besonders für die Gastgeber schon um hohe Resultate für eine mögliche DM Qualifikation. Für die Wettbewerbe mit offener und geschlossener Visierung hatten sich nur 15 Schützen über die Kreismeisterschaften qualifiziert. Beteiligten sich im letzten Jahr noch Starter aus 9 Vereinen am Geschehen, waren es diesmal nur 4 Vereine. Acht Flämingstädter gingen in beiden Wettbewerben an den Start. Bevorzugte Waffe bei den Jüterbogern waren wieder die Schweden Mauser M96 und M38. Sie kamen im Team der Gastgeber 18 Mal zum Einsatz. Alle für die Jüterboger Gilde antretenden Schützen hatten auch aufgrund der schlechten Witterung im Vorfeld nur wenig Schießpraxis gehabt. Dennoch waren sie in allen Klassen und Mannschaften der Konkurrenz deutlich überlegen.

Im Wettbewerb mit offener Visierung gab es in der Herren I Klasse einen Dreifacherfolg. Der Deutsche Meister des letzten Jahres, Sebastian Kienast, war sichtlich unzufrieden. Zwar siegte er souverän mit 338 Ringen, ließ aber bei seinen 175 im liegenden Anschlag und 163 stehend doch einige Ringe liegen. Hier merkte man doch, dass es noch nicht so lief, wie im letzten Jahr. Ein noch nicht ganz behobener Defekt an der Waffe, die Umstellung der Munition sowie eine komplett neue Schießausrüstung mit Jacke, Hose und Schuhe waren wohl dafür ausschlaggebend. Hier sind sicherlich noch einige Trainingseinheiten erforderlich. Silber errang Christoph Hermann, der sich an diesem Tag in blendender Form zeigte. Der 32-Jährige erzielte 332 Ringe und war in beiden Anschlagsarten konstant. Den 3. Platz erkämpfte Benedikt Crncic. Als DM Dritter von Hannover wollte er natürlich an die Leistung von 2022 anknüpfen. Mit 329 Ringen fehlte dazu auch nicht viel. Somit standen die gleichen Schützen auf dem Treppchen wie im vergangenen Jahr.

Das gleiche Bild bot sich in der Herren II Klasse. Hier setzte sich Landesrekordhalter Frank Dombrowski mit 339 Ringen wieder durch. Vor allem die 161 Ringe beim Stehendschießen, hatten zur erneuten Titelverteidigung geführt. Heiko Schmidt, der das Jüterboger Team seit dieser Saison verstärkt, schoss als Einziger mit dem Schweizer K31 Repetiergewehr. Mit 330 Ringen verbesserte er seine Vorjahresleistung um 4 Ringe. Erneut musste sich Manfred Reichel mit Bronze zufrieden geben. Er bestätigte sein letztjähriges Ergebnis und kam wieder auf 325 Ringe. Beim stehenden Schießen klappte noch nicht alles. Auch er betonte nach dem Wettkampf, dass beim künftigen gemeinsamen Trainingsschießen mögliche Anschlagsfehler beseitigt werden sollen. Sichtlich enttäuscht war Sven Bakus. Nicht über den 4. Platz, sondern über die 304 Ringe. Das Stehendschießen hatte ihm doch einige Mühe bereitet. Dabei hatte er fast 20 Ringe zu 2022 aufgeholt und liegt mit seinem Resultat noch deutlich über dem DM Qualifikationslimit des letzten Jahres. Hinter dem Hohenseefelder Matthias Wäsche 280 belegten Manfred Langner 275 und Helmut Fahlenberg 267 die Plätze 6 und 7. Zur Qualifikation schossen außerdem Markus Krawez 303 und Jörg Flemming 288.

Den Mannschaftstitel holte sich Jüterbog I mit 1002 Ringen vor Jüterbog III 908 und der z. Q gestarteten Mannschaft Jüterbog II 950.

Beim Schießen mit geschlossener Visierung konnte die erste Jüterboger Mannschaft nicht ganz an die Vorjahresleistung anknüpfen. Hier verteidigte Sebastian Kienast seinen Titel, büßte zwar 16 Ringe zu seinem Landesrekord aus 2022 ein, sicherte sich mit 342 Ringen dennoch die Meisterschaft. Einen ungewöhnlichen Wettkampf zeigte Christoph Hermann. Obwohl bei seinen 20 Schuss liegend fast gar nichts gelingen wollte (81, 81), überzeugte er stehend mit unglaublichen 90 und 87. Er hatte mit 339 Ringen eines seiner stärksten Ergebnisse erzielt und sich Silber verdient. Platz 3 erkämpfte Maximilian Konrad 277 von der SG Königs Wusterhausen/Wildau.

Seinen 2. Einzeltitel gewann Frank Dombrowski in der Herren II Klasse. Er glänzte vor allem liegend mit überragenden 96 und 95 Ringen sowie einem erstklassigen Trefferbild. Es war sein höchstes Ergebnis in dieser Anschlagsart. Mit 347 Ringen stellte er seine persönliche Wettkampfbestleistung aus dem Jahr 2012 ein. Mit schon recht deutlichem Abstand holte sein Mannschaftskollege Manfred Reichel mit 329 Ringen Silber. Heiko Schmidt 313 hatte es auch mit dieser Visierung unter die Top 3 geschafft. Hier gibt es vor allem im Liegendanschlag noch Steigerungsmöglichkeiten. Manfred Langner, der seit 2020 im Jüterboger Team schießt, musste sich mit dem 4. Platz zufrieden geben. Seine 289 Ringe liegen aber noch knapp über der DM Norm vom letzten Jahr. Auf den weiteren Plätzen folgten Matthias Wäsche 275 Hohenseefeld, Stephan Gall 273, Henry Streck 226 (beide Prieros). Zur Qualifikation schossen Markus Krawez 290 und Jörg Flemming 320.

Auch hier siegte Jüterbog I mit 1018 Ringen vor der z. Q. gestarteten 2. Mannschaft 972.

Im Anschluss an die Wettbewerbe nahm Wettkampfleiter Jürgen Rescheleit und sein Kampfrichterteam die Siegerehrung vor.

Frank Dombrowski

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