Traditionskompanie

1995 gründet sich die 1. Traditionskompanie

 Am 6. Oktober 1995 gründet sich die 1. Traditionskompanie der Schützengilde zu Jüterbog 1404 e.V.
Die Kompanie setzt die Traditionen der Schützengilde fort.

In den nachfolgenden Seiten können Sie die historische Entwicklung der Schützengilde zu Jüterbog 1405 e.V. verfolgen.

In Jüterbog bildete sich bereits um das Jahr 1400 eine Schützen-Brüderschaft. Die erste aktenmäßige Notiz über ihr Vorhandensein gibt uns die Aufzählung der um das Jahr 1405 hier vorhandenen Innungen. Die Brüderschaft der Schützen ist in dem Verzeichnis als letzte angeführt, ein Umstand, der darauf hinweist, daß sie noch nicht lange vorher entstanden sein muß. Wie alle Innungen des Mittelalters, so hatten auch die Schützenbrüderschaften neben ihren besonderen Schutzheiligen ihre eigenen Wappen und Fahnen, ihre eigenen Altar- und Kirchengeräte. Hier in Jüterbog ward im Jahr 1499 von der Brüderschaft der Schützen dem heiligen Sebastian, dessen Bild, wenn auch nur noch in schwachen Umrissen, in der südlichen Kapelle der Nikolaikirche noch erhalten ist, ein Altar gestiftet. Sie hatten für ihre Feste eigenes Geschirr und Pokale, oft recht kostbar von Silber. Wenn ein Bruder zur letzten Ruhe geleitet ward, so geschah dies mit dem schönen eigenen Begräbnisgerät und unter dem Gefolge der ganzen Brüderschaft. Ihr größter Schatz aber war die sorgsam gehütete Innungslade mit den wertvollen Urkunden, Schutzbriefen und Privilegien.

Die eben gegründete Schützen-Brüderschaft in Jüterbog erfreut sich bald des größten Vertrauens beim Rat und gemeiner Bürgerschaft, sodass ihre Mitglieder manches Mal mit wichtiger Botschaft ins Reich gesendet wurden. In Fehdezeiten standen sie an der Spitze der Bürgerschaft, führten die Stadtfahne zum Kampfe und bemannten den großen Heerfahrtswagen der Stadt. Werden auch in der Geschichte die Kriegs- und Siegesthaten der Bürgerschaft nicht namentlich und besonders angeführt, so haben sie doch zweifelsohne, wie jeder andere Zunftmeister und Bürger der Stadt, den gleichen Anspruch auf dasselbe Lorbeerreis, das dem zukommt, der sein Leben für die heiligen Güter seiner Vaterstadt einsetzt.

Unter den Nöten des 30-jährigen Krieges hatte auch die Stadt Jüterbog und ihre Bevölkerung schwer zu leiden. Die halbe Stadt lag in Trümmern. Niemandem war nach Feierlichkeiten zumute.

Erst im Jahre 1660 fühlte man sich bereit und Willens, wieder Feste, so auch zu Ehren der Schützen, zu feiern.