Spitzenleistungen beim Bürger-Meister-Pokal

Zum 18. Mal wurde auf der Jüterboger Schießanlage der vom Kreisschützenbund Teltow-Fläming / Potsdam-Stadt veranstaltete Bürger-Meister-Pokal ausgetragen. Drei Wochen vor der in Potsdam stattfindenden zentralen Siegerehrungsfeier, dem Höhepunkt im Sportjahr des KSB, kam zum letzten Pokalwettkampf des Jahres wieder ein ordentliches Teilnehmerfeld zusammen. Mit 114 realisierten  Starts von Schützen aus 15 Vereinen erreichte man das Niveau des letzten Jahres. Erstmals beteiligten sich Schützen aus Nudersdorf (Sachsen-Anhalt) am Geschehen. Die Gastgeber stellten erwartungsgemäß mit 29 Starts das größte Aufgebot. Aber auch Mühlheim-Dietesheim (Hessen) 16, Nudersdorf 13 und Flatow 12 brachten eine große Anzahl Schützinnen und Schützen an die 25 und 100 Meter Feuerlinie. In den 3 Ordonnanzgewehr- und 4 Großkaliber Kurzwaffenentscheidungen, die alle in offenen Wertungsklassen ausgeschrieben waren, kämpfte man wieder um Wanderpokale, Urkunden und Preisgelder. Die äußeren Bedingungen waren an diesem Tag nahezu perfekt, so dass man mit sehr guten Leistungen vor allem beim Gewehrschießen rechnen konnte. Zum ersten Mal in der langen Geschichte dieser Veranstaltung gelang es den Vorjahressiegern ihre Titel im Einzel- und Mannschaftswettbewerb erfolgreich zu verteidigen.

Für die Gastgeber ging es vor allem darum, sich kurz vor den in Hannover stattfindenden Deutschen Meisterschaften im 20+20 Ordonnanzgewehrschießen noch einmal zu behaupten und die letzte Wettkampfmöglichkeit optimal zu nutzen. Schließlich werden sie mit 18 Starts und 5 Mannschaften wieder am stärksten dort vertreten sein. Obwohl hier diesmal nur 8 Schützen am Start waren, konnte man mit den Resultaten voll zufrieden sein. Die Ausschreibung ließ es wieder zu, die Visierung (offen oder geschlossen) selbst zu wählen. Die meisten Starter entschieden sich für die Diopter Visierung, auch Titelverteidiger Sebastian Kienast. Der Deutsche Meister des letzten Jahres mit offener Visierung kam sehr gut zurecht. Schon beim liegenden Schießen lief es für ihn ungewohnt gut. Mit 96 und 92 hatte er trotz dreier Achten in der 2. Serie sein bislang höchstes Ergebnis in diesem Anschlag erzielt. Und auch beim Stehendschießen, bei dem er sich nur eine Sieben leistete, sah es vielversprechend aus. Nach 175 Stehendringen stellte er mit tollen 363 Ringen eine neue Bestmarke beim BMP auf. Er lag mit dieser Leistung 5 Ringe über der, der Deutschen Meisterin vom Vorjahr. Sein Mannschaftskollege Frank Dombrowski, der gewohnt sicher im liegenden Anschlag schoss, überzeugte vor allem stehend und erreichte mit 342 wie 2022 den 2. Platz. Erneut kam Teammitglied Manfred Reichel auf den 3. Platz. Bei seinen 337 Ringen hatte er nur während der zweiten Liegendserie (87) einige Schwierigkeiten. Ansteigende Form zeigte Ordonnanzreferent Jörg Flemming, der mit offener Visierung 314 Ringe erreichte und sich gegenüber der LM deutlich verbesserte. Christoph Hermann und Helmut Fahlenberg machten den Sechsfacherfolg der Gastgeber mit Platz 5 und 6 perfekt. Mit einer starken Teamleistung von 1042 Ringen verteidigten die Jüterboger den Wanderpokal.

Beim Auflage-Schießen stellte sich wieder die Frage, wie groß der Abstand des Siegers zu den Platzierten diesmal sei. Die unglaubliche Siegesserie von Michael Schröter hält weiter an. Neben seinen vielen LM Titeln infolge, ist er seit Jahren auch beim BMP ungeschlagen. Sowohl mit offener als auch mit geschlossener Visierung dominiert er wie kein anderer das Ordonnanzgewehr Auflageschießen. Vor allem mit offener Kimme glänzte der für Frankfurt/Oder startende erneut. Erst drei Wochen zuvor stellte er an gleicher Stelle bei der LM einen fantastischen Landesrekord (291) auf. Diesmal reichten ihm im 29 Mann starken Feld 288 Ringe und natürlich BMP Bestleistung zum ungefährdeten Sieg. Wie so oft musste sich Frank Dombrowski mit 277 geschlagen geben. Winfried Tscheuschner vom SC Schöneiche wurde mit 274 Dritter.

Beim Schießen mit Diopter Visierung kamen 8 der 12 Teilnehmer aus Jüterbog. Dennoch setzte sich Schröter bei seinem insgesamt 10. Auflagewettkampf beim BMP zum 10. Mal durch. Diesmal lag er mit 280 erzielten Ringen 7 Ringe vor Dombrowski. Dessen Mannschaftskollege Hendrik Papenroth 270 kam erstmals auf den 3. Platz. In beiden Auflagewettbewerben verteidigten die Flämingstädter ihre Teamtrophäen.

Der 25 Meter Stand mit seinen 10 Bahnen war an diesem Tag völlig ausgebucht. Hier wurden in 8 Durchgängen die Sieger in den klassischen Gebrauchspistolen/Revolver Wettbewerben ermittelt. Hier gab es erwartungsgemäß sehr viele Mehrfachstarts. Seit 2020  beteiligen sich die Schützinnen und Schützen aus Mühlheim-Dietesheim am BMP. Sie nutzten auch in diesem Jahr den BMP als Vorbereitungswettkampf auf die DM in München. Mit einer unglaublichen Dominanz zeigten sie in allen Disziplinen ihre Stärke, verteidigten sämtliche Vorjahrestitel und gewannen alles, was es zu gewinnen gab.

Das größte Feld bei dieser Veranstaltung gab es mit 35 Startern bei der 9 mm Pistole. Hier holte sich Peggy Wölk mit 369 wieder den Sieg. Sie setzte sich mit 5 Ringen Vorsprung gegen Thomas Baier und Thomas Westerwald 360 durch. Undankbarer Vierter wurde erneut Winfried Tscheuschner, der sich mit 359 nur ganz knapp geschlagen geben musste. So gab es wieder die gleiche Reihenfolge wie 2022. Den Wanderpokal sicherten sich die Hessen mit 1082 vor Schöneiche 1021, Ludwigsfelde 902 und der Jüterboger Gilde 897.

Überragender Schütze war wieder einmal Thomas Westerwald, der sich 3 Einzeltitel erkämpfen konnte. Mit seinem .44er Magnum Revolver war er so gut, wie kein anderer vor ihm beim BMP. Nach 187 Ringen in der Präzision folgten unglaubliche 198 beim Schnellfeuer. Mit erzielten 385 Ringen wäre man 2022 in seiner Klasse Deutscher Meister geworden. Peggy Wölk 378,  Thomas Baier 373 und Stefan Keil 371 bescherten den Mühlheimern den Vierfacherfolg. Baier und Westerwald, die im letzten Jahr Bronze im Team bei der DM errangen, steigerten sich mit Wölk um 10 auf 1136 Ringe.

Mit dem .357 Magnum Revolver ging es eng an der Spitze zu. Hier trennten Westerwald 376 und Baier nur 1 Ring. Wölk landete mit 369 auf dem 3. Platz. Mit fast 400 Ringen Vorsprung auf die Jüter-Bock-Schützen (BDS) sicherte man sich den Mannschaftspokal.

Einen weiteren Vierfachsieg gab es im Wettbewerb Pistole .45 ACP. Westerwald verbesserte sein Vorjahresergebnis um 2 auf 381 Ringe und hatte diesmal 2 Ringe Vorsprung auf Baier. Auch hier erkämpfte sich Wölk 366 Platz 3 ganz knapp vor Teamkollege Stefan Keil 365. Ohne Konkurrenz im Mannschaftskampf holten sie mit 1110 auch diesen Pokal.

Frank Dombrowski

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