Ordonnanzgewehrschützen bei Landestitelkämpfen zielsicher

Sebastian Kienast überragend

Nach dem im letzten Jahr „nur“ Brandenburgische Meisterschaften stattfanden, gab es am letzten Samstag im Mai nun wieder reguläre Landesmeisterschaften in den Ordonnanzgewehrdisziplinen 20 Schuss liegend und 20 Schuss stehend mit offener und geschlossener Visierung. Es war das 8. Mal infolge, dass auf der Anlage der Flämingstädter diese Landestitelkämpfe ausgetragen wurden. Auf dem Schießstandgelände „Damm“ trafen sich bei recht kühler Witterung und teils starkem Wind, Schützen aus 9 Vereinen, um neben den Titeln auch um DM Qualifikationsringzahlen zu kämpfen. Die Beteiligung lag mit 27 Einzelstarts unter der von 2019. Mit 17 Starts hatten die Gastgeber erwartungsgemäß das größte Aufgebot gestellt. Acht Mal traten Schützen in beiden Wettbewerben an die Feuerlinie. Kämpfte man vor 3 Jahren noch in einer offenen Klasse, wurde jetzt in Herren I und Herren II unterschieden. Wettkampfleiter Jürgen Rescheleit und sein Team hatten wenig Mühe, um für einen reibungslosen Ablauf der Meisterschaft zu sorgen. Die gezeigten Leistungen konnten sich auch diesmal wieder sehen lassen. In allen Einzel- und Mannschaftswettbewerben gab es Erfolge durch die gastgebende Gilde. Durch die Trennung der Klassen, kamen 3 neue Landesrekorde hinzu. Mit 2 Einzel- und 2 Mannschaftstiteln war Sebastian Kienast erfolgreichster Teilnehmer vor seinen Teamkollegen Manfred Reichel und Frank Dombrowski. Obwohl man in diesem Jahr auf einige Stammschützen verzichten musste, gelang es dem Sportleiter der Jüterboger, Frank Dombrowski, wieder 5 Mannschaften aufzustellen. Was diese Aufstellungen Wert sind, bleibt abzuwarten, denn der DSB hatte coronabedingt im letzten Jahr keine Mannschafts-Limite vergeben. In 19 der gesamten 27 Einzelresultate, lag man aber über den Qualifikationsringzahlen der DM von Hannover 2021.

Mit nur 10 Starts war der Wettbewerb mit geschlossener Visierung doch recht schwach besetzt. Hier überzeugte Kienast in der Herren I durch eine bravouröse Stehendleistung. Nach eher durchschnittlichen 176 Ringen im Liegendanschlag ließ er tolle 182 Stehendringe folgen. Eine solche Leistung war ihm bis dahin nur sehr selten geglückt. Die Leistungssteigerung um 8 Ringe zu den Kreismeisterschaften vor einem Monat brachte ihm auch einen neuen Landesrekord ein. Mit großem Abstand musste sich Christoph Hermann geschlagen geben. Vor allem im Liegendanschlag lief es nicht gut. Hier flogen ihm 5 Schüsse ins Weiße. Durch gewohnt starke Stehendschüsse reichte es aber mit 312 noch zu Silber. Über Bronze konnte sich der Ludwigsfelder Mark Koschnick 283 freuen.

Manfred Reichel siegte in der Herren II Klasse mit 344 Ringen. Seine 187 Ringe im liegenden Anschlag waren die stärksten während der gesamten Meisterschaft. Sein Mannschaftskollege Frank Dombrowski, der durch eine solide Stehendleistung mit 340 nahe an seine persönliche Bestleistung kam, holte Silber. Den 3. Platz erkämpfte Jörg Flemming mit 319 Ringen knapp vor Manfred Langner, der mit 317 Ringen sein bislang bestes Resultat für die Jüterboger erzielte und wohl sicher für die DM qualifiziert ist. Selbst die nachfolgend platzierten Matthias Wäsche 288 (Hohenseefeld), Sven Bakus 281 (Jüterbog) und Martin Brückmann 277 aus Golßen lagen mit ihren Ergebnissen noch über der letztjährigen DM-Norm. Die erste Mannschaft der Gastgeber erreichte in Bestbesetzung mit 1042 Ringen ihr bislang bestes Resultat. Jüterbog II holte Silber mit 912 Ringen.

Ausgezeichnete Leistungen wurden auch beim Schießen mit offener Visierung erzielt. Nur einen Ring weniger als bei der KM schoss Sebastian Kienast in der Herren I. Mit seinen 359 Ringen (186+173) lag er sogar 9 Ringe über dem Ergebnis des DM Siegers von 2021. Deutliche Verbesserungen im liegenden Anschlag, führten bei ihm in jüngster Zeit zu enormen Leistungssprüngen. Auch in diesem Wettbewerb stellte er eine neue Bestmarke im Land auf. Christoph Hermann überzeugte hier mit sehr guten 337 Ringen. Er profitierte wieder von seiner starken Stehendleistung und holte sich auch hier Silber. Den Dreifacherfolg der Jüterboger machte der Junior Benedikt Crncic mit 329 perfekt.

Mit 13 Startern war die Herren II Klasse am stärksten besetzt. Durch sein zweitstärkstes Wettkampfergebnis konnte sich Dombrowski hier den Sieg erkämpfen. Seine 346 Ringe bedeuteten auch Landesrekord. Der Uebigauer Heiko Schmidt lag 20 Ringe zurück und konnte sich die Vizemeisterschaft sichern. Manfred Reichel blieb mit 325 Ringen etwas unter seinen Möglichkeiten, freute sich aber dennoch über den Bronzeplatz. Hinter dem Schöneicher Winfried Tscheuschner 315, kamen die weiter für Jüterbog startenden Jörg Flemming 311, Markus Krawez 298, Helmut Fahlenberg 296 und Sven Bakus 285 auf die Plätze 5 bis 8. Manfred Langner 279 landete hinter Heiderose Gummert 283 von den Götzer Bergschützen auf dem 10. Platz. Die Teamwertung entschied Jüterbog I mit 1030 vor Jüterbog II 933 und Jüterbog III 906.

Für die kommenden Deutschen Meisterschaften scheinen die Flämingstädter gut gerüstet zu sein. Kurz vor der DM können die Ordonnanzschützen beim Bürgermeisterpokal im August noch einmal Wettkampferfahrung sammeln.

Frank Dombrowski

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