Gastgeber dominieren Großkaliber Kreismeisterschaften

Der Kreisschützenbund Teltow-Fläming / Potsdam Stadt veranstaltete bei der Jüterboger Gilde seine Kreistitelkämpfe in diversen Pistolen- und Gewehrdisziplinen. Hierzu hatte sich der KSB Vorstand kurzfristig auf einer seiner Vorstandsversammlungen entschieden. Um den vielen Ordonnanzgewehrschützen im Kreis nach dem Bürger-Meister-Pokal wieder die Möglichkeit zu geben, einen Wettkampf zu bestreiten, führte man eine abgespeckte KM durch. So wurden nur die klassischen 20+20 Wettbewerbe und die Auflageentscheidungen mit offener und geschlossener Visierung absolviert. Für die Kurzwaffenschützen standen mit der Großkaliberpistole die Präzisionswettbewerbe 9.60 und erstmals auch die mit beiden Händen geschossene Disziplin 9.63 auf dem Programm. In den 6 Wettbewerben wurde in 19 Altersklassen um Medaillen und Urkunden gekämpft. Da es keine Qualifikation zu einer höheren Meisterschaft gab, verzichtete man auf Mannschaftsentscheidungen. 85 Gewehrschützen und 25 Pistolenschützen aus 10 Mitgliedsvereinen des KSB gingen an den Start.  Auch die wenigen Disziplinen führten dazu, dass der 100 Meter Stand an die Kapazitätsgrenze stieß. In 11 langen Rotten bestritten die Gewehrstarter ihre Wettbewerbe. Nicht nur für die Teilnehmer, auch für die Kampfrichter und Helfer war es ein sehr langer Tag. So wurde von 8 Uhr bis nach 19 Uhr geschossen. In den ersten Durchgängen war es noch recht frisch. So mussten die Starter noch mit niedrigen einstelligen Temperaturen klarkommen.  Die meisten Titel errangen nicht überraschend die Gastgeber. Allein 8 Siege mit dem Gewehr gingen auf ihr Konto. Sie waren mit 39 Startern auch am stärksten vertreten. Aber auch Rangsdorf und Potsdam (je 3) sowie PSV Zossen/Blankenfelde 2 und Luckenwalde, Ludwigsfelde und Schöbendorf/Paplitz mit je einem Titel konnten sich in die Siegerlisten eintragen.

Die stärksten Leistungen gab es beim Ordonnanzwettbewerb 20+20 mit geschlossener Visierung. Hier hatten die Gastgeber 6 Schützen am Start und belegten die ersten 5 Plätze. Sebastian Kienast verteidigte seinen Vorjahrestitel mit starken 358 Ringen. Vor allem die 172 Ringe im stehenden Anschlag waren beeindruckend. Er steigerte sich zum Vorjahr um 17 Ringe und lag mit seiner Leistung 3 Ringe über dem von Manfred Reichel vor einem Jahr bei der DM erzielten Landesrekord. Auch Frank Dombrowski, der als Einziger Teilnehmer sich in allen 6 Disziplinen versuchte, konnte sehr zufrieden sein. Mit 344 Ringen erzielte er sein zweithöchstes Wettkampfresultat, seit er 1997 erstmals in diesem Wettbewerb antrat. Hier waren die 189 Liegendringe ausschlaggebend für den 2. Platz, den er auch schon 2019 belegt hatte. Christoph Hermann schoss stehend (165) auf dem gleichen Niveau wie im liegenden Anschlag (166) und erreichte mit 331 Ringen Bronze. Ingo Louvet 327 und Jörg Flemming 320 überzeugten mit ihren Leistungen ebenfalls. Mit offener Visierung waren die Resultate nicht ganz so hoch. Auch hier holte sich Sebastian Kienast den Titel. Mit 345 hatte er 17 Ringe Vorsprung vor Ingo Louvet. Titelverteidiger Dombrowski setzte sich mit 320 gegen den ringgleichen Christoph Hermann durch und sicherte sich Platz 3.

Die größten Starterfelder (37 Schützen) gab es erwartungsgemäß beim 30 Schuss Auflagewettbewerb mit offener Visierung. In der Herren II Klasse gab es für Jüterbog einen Doppelerfolg. Hier gewann Ingo Louvet mit 273 knapp vor Markus Krawez 272 und dem in der nächsten Saison für Jüterbog startenden Kreisstädter Rene Weinland 262. Der Potsdamer Richard Tietz setzte sich im größten Starterfeld dieser KM durch. Er entschied die Konkurrenz in der Senioren I Klasse mit 271 Ringen. Weitere Titelträger waren Barbara Schilling und Hans-Joachim Heinze für Jüterbog, Günter Radtke aus Schöbendorf sowie Hans-Joachim Mölter aus Luckenwalde. Mit Dioptervisierung konnte Dombrowski seinen Erfolg aus dem Vorjahr wiederholen. Er siegte in der Herren II mit 275 und nur einem Ring Vorsprung vor Louvet und Weinland 259. Seinen ersten Kreistitel errang Michael Schoppe mit 262 in der Senioren I Kasse vor Manfred Langner (beide Jüterbog). In weiteren Klassen waren Jürgen Berg aus Potsdam, Renate Schneider vom Rangsdorfer SV, Wolfgang Heinze aus Ludwigsfelde und Hans- Joachim Rehbein aus Jüterbog erfolgreich.

Auf dem Kurzwaffenstand konnte wegen der Abstandsregel nur jede zweite Bahn genutzt werden. Hier siegte Jens Feistner vom PSV Zossen im Präzisionswettbewerb einhändig in der Herren I Klasse mit 267 vor Dombrowski 254 und dem Potsdamer Alexander Kade 236. Feistners Vereinskollege Karl-Heinz Berger, der hier auch als Kampfrichter tätig war, konnte sich in der Herren IV Klasse mit 262 vor dem Schatzmeister des KSB, Erhard Kloth, und Beate Busack (beide Potsdam) behaupten.

Im beidhändigen Anschlag holte Sebastian Lindner aus der Landeshauptstadt den Titel in der Herren I mit 256 knapp vor Dombrowski 254 und Roland Andrack 247 aus Groß Ziescht. Für Rangsdorf startend, gewannen Siegfried Weller und Steffen Cramer weitere Titel für Rangsdorf.

Frank Dombrowski

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