Gastgeber dominieren Einzel- und Mannschaftswertung
Am letzten Samstag im Mai fanden auf der Jüterboger Schießanlage Damm zum 7. Mal infolge die Landestitelkämpfe im Ordonnanzgewehrschießen 20 Schuss liegend und 20 Schuss stehend statt. Auf dem Programm standen die Einzel- und Mannschaftsentscheidungen mit offener und geschlossener Visierung. Beide Disziplinen wurden jeweils in offenen Herrenklassen geführt. Landessportleiter Peter Saffran hatte 38 Startzulassungen vergeben. Jedoch wurden nur 32 Starts realisiert. Somit kämpften mit 23 Gewehrschützen aus 13 Vereinen immer noch mehr Schützen um Titel und Qualifikationsringzahlen für die Deutschen Meisterschaften als im vergangenen Jahr. Es gab 9 Schützen die in beiden Wettbewerben an die Feuerlinie traten. Die Gastgeber stellten erwartungsgemäß mit 13 Starts das größte Aufgebot. Auf der Jüterboger Anlage herrschte eine tolle Stimmung unter den Schützen. Unter dem Pavillon, wo sich die Schützen die Schießsachen anzogen, wurde viel gefachsimpelt und auch der ein- oder andere lockere Spruch kam über die Lippen. Angenehme Temperaturen leicht über der 20 Grad Marke, machte das Schießen im Vergleich zur Hitzeschlacht des letzten Jahres, doch erträglich. Trotzdem mussten sich viele Schützen, die mit normalen Standardladungen schossen, mit Laufflimmern abgeben. An die hohen Resultate von 2018 kam man nicht heran. Dennoch waren viele Schützen mit ihren Leistungen sehr zufrieden. 18 Einzel- und 4 Mannschaftsresultate lagen wie bei den Landesmeisterschaften 2016 über dem jeweiligen DM-Limit des letzten Jahres.
In den ersten 3 Durchgängen wurde der Meister mit offener Visierung ermittelt. Hier ging Titelverteidiger Sebastian Kienast als großer Favorit an den Start. Doch obwohl er mit seinen Resultaten in den einzelnen Anschlagsarten nicht so zufrieden schien, siegte er doch mit deutlichem Vorsprung. Mit 340 Ringen lag er 8 Ringe unter seiner Vorjahresleistung und sicherte sich den ersten von 3 Titeln an diesem Tag. Für eine Überraschung sorgte Christoph Hermann. Mit 325 Ringen gewann er seine erste Einzelmedaille in diesem Wettbewerb. Er holte Silber vor dem ringgleichen Manfred Reichel aus Schöneiche. Da beide die letzte Serie mit 74 Ringen gleich hatten, entschied die erste Stehendserie mit 79 zu 78 zugunsten des Jüterboger Schützen. Jüterbogs Sportleiter Frank Dombrowski hatte sich trotz deutlicher Steigerung zum letzten Jahr mehr vorgenommen. Doch eine Eins und Zwei nacheinander während der ersten Stehendserie, ließ sich nicht mehr gut machen. So erreichte er mit 321 Ringen den 4. Platz. Der Vizemeister von 2018, Winfried Tscheuschner aus Schöneiche, belegte mit 319 den 5. Platz vor dem ringgleichen Landesreferenten Jörg Flemming. Ingo Louvet und Helmut Fahlenberg zeigten sich nach dem Schießen sehr zufrieden. Die Schützen der 2. Jüterboger Mannschaft erreichten mit 317 und 314 Ringen Platz 7 und 8. Vor allem durch das gute Stehendschießen dürften sie sich nicht nur über die Mannschaft zur DM qualifiziert haben. Auch Erhard Kloth 308 aus Potsdam und Dieter Heine 306 aus Rangsdorf lagen mit ihren Ergebnissen noch über der alten DM-Norm. Kloth hatte mit 181 Ringen die höchste Liegend Leistung der 19 Teilnehmer in dieser Disziplin erzielt. In seinem ersten Ordonnanzwettbewerb kam der Senftenberger Manfred Langner gleich über die 300er Marke. Mit 302 erzielten Ringen und Platz 11 muss er nun abwarten, was in den anderen Landesverbänden geschossen wird. Sven Bakus, der auf 300 Ringe kam, dürfte sich über die Mannschaft qualifiziert haben.
Nach 2017 und 2018 gewann die erste Jüterboger Mannschaft ihren 3. Titel infolge mit 980 Ringen vor der 2. Mannschaft aus der Flämingstadt 931.
Eine hohe Leistungsdichte an der Spitze zeichnete das Feld mit geschlossener Visierung aus. Hier hatte Wettkampfleiter Jürgen Rescheleit doch einiges zu tun. Auf der Suche nach Kreuz- und Fehlschüssen wurde er aber immer fündig. Denkbar knapp siegte Manfred Reichel mit 335 Ringen und einem Schuss weniger auf der Scheibe vor Titelverteidiger Sebastian Kienast, der ebenfalls 335 erzielte. Reichel hatte die letzte Stehendserie 87 zu 80 besser ausgeschossen. Den Sieg verpasste Jörg Flemming nur knapp. Durch einen unglücklichen Kreuzschuss auf die Scheibe des Nachbarschützen, erreichte er 331 Ringe und holte Bronze. Auch mit Dioptervisierung zeigte sich Christoph Hermann gut in Form. Obwohl der Liegendanschlag (160) mit einer Null in der 2. Serie alles andere als gut verlief, konnte er doch mit der stärksten Stehend Leistung im Feld (169) Boden gut machen. Er hatte mit 329 Ringen 10 Ringe Vorsprung auf seinen Teamkollegen Ingo Louvet. Frank Dombrowski 315 und Sven Bakus 308 rundeten die gute Jüterboger Leistung ab. Der Golßener Martin Brückmann erreichte mit 298 und Platz 8 exakt die letztjährige DM Norm.
In der Teamwertung sind die Flämingstädter seit 2007 ungeschlagen. Jüterbog I gewann mit 981 vor Jüterbog II 956 und Golßen 773.
Für die Deutschen Meisterschaften Ende September in Hannover ist die Jüterboger Gilde gut gerüstet. Es sollten alle Schützen die Einzel- oder Mannschaftsnorm geschafft haben.
Frank Dombrowski